Jedes mal, wenn ich heutzutage an bevorstehende Wahlen in Deutschland denke, so entsteht als erstes Resultat ein „Oh jeh, oh jemineh“ in meinem Kopf – es ploppt da keinerlei motivierende Person in mir auf. Ich hatte mich ab des Alters meiner Wahlberechtigung nie von nur einer Partei beeindrucken lassen, sondern habe immer die zu Buche schlagenden Front-Vertreter auf mich wirken lassen, egal welche Farbe die jeweilige Partei repräsentierte. Auch wenn ich dann mit meiner Entscheidung nach der Wahl manchmal mehr oder weniger heftigen Enttäuschungen ausgesetzt war, was meine Hoffnung in meinen Favoriten anbelangte, so hatte ich doch immer das Gefühl, dass es sich weitgehend durch die Bank weg um berechenbare, authentische und zu ihren Aussagen stehende Politiker gehandelt hatte. Namen wie Adenauer, Brandt, Kohl, Schmidt, Genscher, Barzel, Strauß und Wehner standen für Persönlichkeiten, die Politik ohne ein Wenn-Und-Aber in konstanter Verfechtung ihrer jeweiligen Ideologie garantierten. Und heute? Ich erlebe da ein konturloses Wischi-Waschi, wo ich bei jeder Rede im Bundestag oder in einem medialen Interview hernach nur noch Fragezeichen in meinen Hirnwindungen empfinde: Was hat der/die jetzt eigentlich von sich gegeben?
Da kommt mir dann mein Humor zu Hilfe und ich stelle mir die Protagonisten als Figuren aus einem putzigen Marionetten-Stück der Augsburger Puppenkiste vor, z.B. „Kleiner König Kalle Wirsch“. Nur wen soll ich da wählen – Quarro, Querro, Zoppo, oder Murrumesch ?

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