Viele meiner Artgenossen leiden ca. ab einem Alter von fünfzig Jahren unter einer gutartigen (benignen) Vergrößerung der Prostata. Mit siebzig Jahren sind bereits drei Viertel der Männer und ab achtzig sogar neunzig Prozent betroffen. Die sogenannte Vorsteherdrüse des Mannes, die ein Sekret für den Transport und die Versorgung der Spermien produziert, umschließt die Harnröhre unterhalb der Blase wie ein Ring. Bei einer Vergrößerung drückt dieser Ring auf die Harnröhre. Dadurch treten Störungen beim Wasserlassen, wie z.B. schwacher Harnstrahl, Brennen und vermehrter Harndrang (besonders nachts) auf. Da die Blase nicht vollständig entleert wird, kommt es zur Restharnbildung. Um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und auch um eventuell bösartige Veränderungen frühzeitig aufzuspüren, sollte ab der Lebensmitte eine regelmäßige Untersuchung erfolgen. Mittels Ultraschall kann dies kurz und schmerzlos geschehen.
Erste Anzeichen einer bösartigen (malignen) Prostata-Vergrößerung können über die Ermittlung des PSA-Wertes im Blut erkannt werden. In vielen Fällen der gutartigen Vergrößerung der Prostata reicht die medikamentöse Therapie mit Tamsulosin aus, eine Operation wäre in ca. 20% der Fälle zu überlegen. Im leichten bis mittelschweren Stadium der Erkrankung genügen oftmals pflanzliche Mittel, um eine Symptombesserung zu erzielen. Umfassend heilen können aber weder die chemischen noch die naturheilkundlichen Maßnahmen.
Der Extrakt von Kürbiskernen wirkt über seinen Gehalt an Phyto-Sterolen, die eine harmonisierende Wirkung auf den Hormonhaushalt haben. Des Weiteren kräftigen die Inhaltsstoffe des Kürbis-Samens die Blase und wirken entkrampfend auf die ableitenden Harnwege. Die Früchte der Sägepalme haben als Sabal-Extrakt eine ähnliche Wirkung wie die Kürbiskerne, wirken aber zudem auch entzündungshemmend. Daher werden die Extrakte dieser beiden Pflanzen oft kombiniert eingesetzt. Während sich die oberirdischen Teile der Brennessel zur Durchspülungs-Therapie der Harnwege eignen, haben die Inhaltsstoffe der Brennessel-Wurzel mit ihrem Wirkstoff Beta-Sitosterin einen hemmenden Einfluss auf die Prostata-Vergrößerung. Für die Freunde des Kräutertees hier noch ein Vorschlag für einen Tee in den männlichen Wechseljahren“: 40g Brennesselwurzel, 50g Kleinblütiges Weidenröschen und 10g Fenchel-Früchte mischen, davon einen Teelöffel auf eine Tasse siedendes Wasser, zehn Minuten ziehen lassen und zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt trinken.