Natürlich sollen uns nicht mehr verwertbare Schlackstoffe aus dem Verdauungsprozess wieder verlassen. Aber wie häufig das zu erfolgen hat, darf nicht zu eng gesehen werden: Von dreimal täglich bis dreimal pro Woche ist alles im grünen Bereich. Auch bei längerer Verweildauer des Darminhalts im Körper entstehen keine bedrohlichen Giftstoffe. Das Wohlbefinden nach einer Darmentleerung kommt wohl eher daher, dass nach der Entleerung freigesetzte Botenstoffe für gute Laune sorgen. Dennoch sollte die chronische Obstipation behandelt werden. Organerkrankungen und sogar Depressionen können eine verlängerte Kolontransitzeit aufgrund eines verringerten Muskeltonus bedingen. Divertikel und Polypen bremsen die Darmpassage eventuell ebenfalls.

Leider können auch Arzneimittel eine Obstipation auslösen. Besonders zu nenne wäre diesbezüglich die Stoffklasse diverser Opiate. Generell sollte auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr und Ballaststoffe in der Ernährung, sowie moderat tägliche Bewegung geachtet werden. Hier eine weitere stufenweise Empfehlung: eingeweichtes Trocken-Obst, Lactulose-Sirup, Einläufe, Macrogol (verbessert wie Lactulose die Geschmeidigkeit des Darminhaltes). Direkt die Peristaltik des Darmes anregende Mittel wie Laxans Tropfen oder Dulcolax sollten erst zur Anwendung kommen, wenn die Verstopfungs-Problematik durch natürliche Maßnahmen nicht zu beheben war. Schließlich macht es auch Sinn, den Darm durch regelmäßig morgentliche Versuche zur Pünktlichkeit zu erziehen.

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