Ein grundlegendes Prinzip unseres Menschseins besteht in der Unterscheidung der
Welt in Subjekt („Ich“) und Objekt („Du“). Oftmals stehen wir dabei ratlos zwischen den Fronten. Wir suchen uns dann Objekte aus, die wir mögen und die kein Problem für uns darstellen. Wir werden uns vielleicht erinnern, dass wir in der Vergangenheit mit Aufgaben konfrontiert waren, die uns einmal als schier unüberwindbare Hürde erschienen, ein andermal aber als leicht zu meistern vorkamen. Dabei spielt unsere bisherige Erfahrung aus der Vergangenheit und die daraus resultierende innere Einstellung eine Rolle. Wir werden theoretischen Prüfungen, sportlichen Herausforderungen oder einem materiellen Engpass lockererer gegenüber eingestellt sein, wenn wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit diesen Situationen gemacht haben. Wenn wir aber in einer schlechten psychischen Verfassung eine Führerscheinprüfung versemmelt haben, wenn wir eingeredet bekommen haben, dass wir unsportlich seien, oder wenn wir finanzielle Verluste erlitten haben, dann werden wir das immer wieder als Referenz der Vergangenheit erinnern und in die Zukunft hochrechnen. Befinden wir uns dann in einer ähnlichen Situation, werden wir angstbesetzt verkrampfen, so dass wir Gefahr laufen, wieder zu versagen. Nun kann ich das, was ich in der Vergangenheit erlebt habe, nicht alles rückgängig machen oder ersatzlos aus dem Hinterkopf streichen. Aber ich kann die Hochrechnung stoppen und eine vertrauensvolle Einstellung zu den Dingen des Lebens einüben: „Ja, das war damals schlecht gelaufen, aber diesmal darf es gelingen.“ Schließlich sollten wir uns auch von der Einbildung befreien, dass nur wir immer wieder Pech haben. Werde mich mal als Mental-Coach beim FC Bayern bewerben.

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