„Manchmal bin ich schon am Morgen müd ?…“ war im „Sieben-Brücken-Lied“ von Peter Maffay eine Stelle, mit der ich mich sehr gut identifizieren konnte. Ohne mich an eine Energie raubende Tätigkeit oder Aktion erinnern zu können, fehlte mir schubweise in meinem Leben jegliche Motivation, Interesse und Antriebskraft. Mit zunehmendem Alter wurde das nicht besser. Also suchte ich nach Kraft spendenden Mixtürchen und Pillchen, um meine energetischen Defizite auszugleichen. Nur – alle Vitamin-Bomben, der hektorliterweise eingenommene Lecithin-Nervenbalsam, Homöopathische Wundermittel und sogar Psychostimulantien in Form von Kaffee und Johanniskraut halfen buchstäblich „nicht die Bohne“.

Tja, was war und ist denn dann nur als Grund meines in den Seilen hängenden Zustandes verantwortlich zu machen. Eine etwaige Unterfunktion der Schilddrüse, Stoffwechselblockaden wie Diabetes, falsche Ernährung, Burnout, Depression, Zukunftsängste, hormonelle Schieflagen oder doch körperliche und/oder geistige Überforderung? Natürlich können ein- bis mehrere dieser im Angebot befindlichen Auslöser im Boot sein. Die Frage ist nur hier auch wieder, war das Ei oder die Henne zuerst da. Mehrere dieser vorstellbaren Wurzeln des Übels könnten sich wechselseitig bedingt und verstärkt haben. Und da kann – das kennt man ja in meinen Artikeln in Form meiner sich in ständiger Wiederholung drehenden Fokussierung der seelischen Einflüsse auf den Körper – einmal die Hardware und ein anderes Mal die Software ein auslösender Faktor sein, oder umgekehrt. Nur sogar diese auf den ersten Blick ganzheitliche Vorgehensweise bei der Enttarnung des chronischen Müdigkeits-Syndroms hatte in meinem Fall nicht zu einer befriedigenden Gegenmaßnahme und nachfolgender Linderung geführt.

Aber dann ist mir etwas Interessantes aufgefallen: Wenn ich mich in einer Situation befand, die mich in ihren Bann zog und wo ich merkte, dass das, was hier gerade geschieht, mein Ding war, da wurde ich quicklebendig. Hernach kam es zwar wieder zu einer Art Erschöpfungszustand, aber das war eine wohlige Art von Müdigkeit und kein Ausgebranntsein. So sollten wir hin und wieder mal überprüfen „Was mache ich eigentlich aktuell in meinem Leben?“, sind die beruflichen und privaten Ereignisse noch so tragend und Sinn machend, wie sie es vielleicht früher einmal waren? Und wenn nicht, dann möge man sich mit gutem Gewissen erlauben, mit Alternativen zum Istzustand zu experimentieren. Daraus resultieren Kraft und Motivation.

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