Nicht nur in der Regenbogen-Presse, auch bei seriösen Nachrichtendiensten vergeht kein Tag, wo nicht der neueste Tratsch über das Liebesleben von Stars und Sternchen verhackstückt wird. Und wir steigen emotional mit ein, lauerte doch in uns allen die Sehnsucht nach der großen Liebe. Nur, wenn wir ehrlich sind, haben wir alle mehr oder minder die Erfahrung gemacht: Verliebtheit dauert eine gewisse Zeitspanne. Nach einer geraumen Zeit des Turtelns schleicht sich dann der Alltag ein und wir wundern uns, dass es in der Partnerschaft auf einmal auch Reibung oder schlimmstenfalls Langeweile gibt. Aber Entschuldigung – wir hatten uns in einen Menschen verknallt, in dessen Nähe wir uns zwar wohl fühlten, den wir aber vom Charakter und sonstigem Naturell her überhaupt nicht kannten. Und jetzt wird es spannend, wie wir diese Beziehung weiter aufrecht erhalten können, statt in irrationalen Zweifeln gar geneigt zu sein, das ursprüngliche „Ja“ zueinander in Frage zu stellen.
Wohl wissend, dass es für Partnerschaft keine Kochrezepte gibt, so maße ich mir dennoch an zu behaupten, dass ein gutes Konzept für ein Mindestmaß an partnerschaftlichem Gelingen im gegenseitigen Lassen liegt – die Andersartigkeit, die Macken, Ecken und Kanten des Anderen mal im erträglichen Ausmaß aushalten und für sich die eigenen Talente entdecken und leben. Wenn ich dann noch die Verhaltensweisen des Gegenübers als grenzwertig erfahre, dann kann ich davon berichten, wie es mir damit geht. Also nicht mit dem Finger auf den Anderen zeigen mit all dem bekannten „Du hast, Du solltest, Du müsstest“.
Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum und Jeder sollte in seinem Menschsein zu seiner wahren Mensch-Werdung heranreifen. Dann bringe ich auch die Toleranz auf, die es in der Partnerschaft für ein gutes Gelingen unabdingbar braucht. Ein gutes Gelingen wiederum mündet mit der Zeit in eine gefestigte Weg-Gemeinschaft mit der Erfahrung „Zusamme alt werrn iss schöner als ständisch verliebt zu sei.“