Manchmal bin ich versucht zu glauben, dass Frauen zumindest in der westlichen Hemisphäre unseres Planeten das starke Geschlecht repräsentieren. Ich zumindest erlebe die Damenwelt häufig als ausgesprochen authentisch selbstbewusst, weniger sich verbiegend als die männliche Variante der menschlichen Spezies, die oftmals meint, nach außen ihre maskuline Testosteron-Steuerung unter Beweis stellen zu müssen. So ziemt es sich ja auch nicht für Männer, dass sie intime Gefühle vermitteln. Männer weinen auch nicht, was in meiner Familie nicht offiziell als Verbot galt, sondern mir viel intensiver durch die Hintertür mit Kommentaren wie „Das Detilin´chen weint mal wieder“ vermittelt wurde. Mir wurde des Weiteren wie vielen meiner Artgenossen die Erwartungshaltung eingeimpft, bereits als kleiner Junge in allen Situationen „stark“ zu sein. Kein Wunder also, dass Männer dann im Erwachsenen-Alter zu Beginn eines neuen Tages ihre Rüstung anlegen, das Visier herunter klappen und mit angelegter Lanze in den Kampf ziehen. Gott sei Dank deutet sich hier doch langsam ein Paradigmenwechsel an, der besagte maskuline Anforderungen in Frage stellt. Klar sollten wir andererseits uns unserer Männlichkeit von Grund auf treu bleiben und Charaktereigenschaften wie Beschützer-Instinkt und Fortpflanzungs-Bestreben weiterhin leben. Aber vielleicht ebbs abgespeckt von medialer Hirnwäsche, die einem als Mann suggeriert, dass es gerade „Hip“ ist, ein Macho zu sein, um dann in ein paar Wochen umzuschwenken, dass nun der Mann hoch gehandelt wird, der Qualitäten als Weichei hätte. Wenn ich da in mich hineinhöre, so empfinde ich mich weder als Macho, noch als Weichei – bin dann aber noch lange kein Matsch-Ei.

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