Ich finde es immer wieder interessant, wenn die Genesis der Namensgebung von Heilkräutern nachverfolgbar ist. So sollen die weißen Flecken auf den Blättern der Mariendistel von der Jungfrau Maria stammen. Daher wurde die Pflanze im Mittelalter für stillende Mütter empfohlen. Heute kann man anhand konkret moderner Labor-Forschungs-Ergebnisse davon ausgehen, dass der Wirkstoff-Komplex Silymarin die Regeneration des Leberparenchyms fördert.

Diese entgiftende und regenerative Eigenschaft wurde noch vor ca. zwanzig Jahren dahingehend genutzt, als dass bei einer Knollenblätterpilz-Vergiftung, in deren Verlauf sich das Lebergewebe mit hoher Geschwindigkeit zersetzt und somit die tödliche Wirkung bedingt wird, man durch sofortige Infusion eines Mariendistel-Extraktes versucht hatte, die zerstörende Wirkung des wohl mit am giftigsten gehandelten Pilzes aufzuhalten.

In wässriger Lösung, also in der Darreichungsform eines Tees, sind allerdings kaum Leber aufbauende Eigenschaften von Silybum marianum (wie die Mariendistel lateinisch benamt wird) zu erwarten, da Silymarin nur sehr gering wasserlöslich ist. In konzentrierter Extraktform in Kapseln hingegen eignet sich die Mariendistel jedoch sehr wohl als Schutz für unser körpereigenes Chemielabor Leber.

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