Das Hinterhältige am Knochenschwund (Osteoporose) liegt in der anfänglichen Beschwerdefreiheit, obwohl bereits Knochensubstanz abgebaut wurde. Meist wird man erst bei vermehrter Neigung zu Knochenbrüchen oder Schmerzen im Skelett-Bereich auf die Erkrankung aufmerksam. Jede vierte Frau ab dem 50. Lebensjahr ist betroffen, Männer erkranken durchschnittlich zehn Jahre später.
Ab der Lebensmitte sollte daher öfters die Knochendichte gemessen werden. Hierbei sind Messungen mittels Röntgenstrahlung vorzuziehen, da Ultraschallmessungen erst dann positive Ergebnisse zeigen, wenn bereits 30% der Mineralsalze der Knochen verlustig gegangen sind. Knochen stellen kein totes Gewebe dar, sondern passen sich dem akuten Bedarf an, indem bei geringer körperlicher Beanspruchung sogenannte Osteoklasten Knochensubstanz abbauen.
Osteoblasten bauen hingegen bei vermehrter Bewegung und sportlicher Betätigung Knochensubstanz auf. Daher wirken sich regelmäßige Spaziergänge oder Fahrrad-Touren positiv auf den Knochen-Stoffwechsel aus. Außerdem kurbeln Aktivitäten an frischer Luft die wichtige Vitamin D-Produktion durch UV-Einwirkung an.
Kalzium-haltige Milchprodukte wie Joghurt und Käse, sowie Kalzium in Form von Brause- oder Kautabletten – am besten in Kombination mit Vitamin D3 – tragen zum Aufbau und Erhalt der Knochensubstanz bei. Bisphosphate wie Alendronsäure lagern sich an der Oberfläche von Osteoklasten an und legen deren Knochen-abbauende Aktivität lahm. Alendronsäure sollte nüchtern mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Kalzium-haltige Nahrungs- und Arznei-Mittel, z.B. Präparate gegen Sodbrennen, dürfen erst zeitversetzt später konsumiert werden, da Kalzium die Resorption von Alendronsäure reduziert.