Pediculus capitis, die gemeine Kopflaus, hat besonders zur Zeit nach den „großen Ferien“ Hochsaison. Denn oftmals sind es mediterrane Urlaubsziele, die solcherlei ungebetenes Souvenir mit auf den Weg geben. Vorwiegend sind die Zwerge in der Familie betroffen, was zu spontanen Panikattacken der Mütter und Omas führt. Indes möchte ich aus pharmazeutischer Sicht und als fünffacher Vater die Problematik etwas entmachten: Wir müssen im Fall eines Falles nicht zwingend unsere Wohnung aufgeben und eine neue beziehen. Das Bettzeug schon. Auch Kämme und sonstig mit dem behaarten Kopfbereich in Verbindung stehende Requisiten wie Hüte und Kappen mal mit einem Desinfektionsmittel behandeln. Aber ansonsten „Gemach“, denn Läuse überleben nur auf lebenden Wirten und werden sich nicht auf Dauer in Polster und Teppichboden einmieten. Die Verbreitung der Parasiten erfolgt immer durch direkten Körperkontakt, z. B. beim Balgen und Spielen der Kinder. Man muss daher nicht befürchten, dass Läuse über eine größere Distanz von Wirt zu Wirt hüpfen oder gar fliegen. Sind sie jedoch erst mal sesshaft geworden, so saugen sie alle zwei bis drei Stunden mit ihrem kleinen Rüssel Blut an und geben gleichzeitig ein Speichelsekret ab, das stark juckende Rötungen provoziert. Meist werden die Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium wahrgenommen. Dann empfiehlt es sich, die angefeuchteten Haare mit einem sogenannten Nissenkamm vom Haaransatz zu den Spitzen zu durchforsten und auf kleine, rotbraun bis weißlich schimmernde Eier (Nissen) beim Auskämmen zu achten. Die heutzutage gängigen Möglichkeiten zur Bekämpfung von Läusen sind gut verträglich, wie z.B. das Dimeticon. Dieses Mittel wirkt zum einen recht mild – es wird sogar bei Babies zur Schaumauflösung ins Fläschchen hinein gegeben – zum anderen kann diese Silikonverbindung die Chitinhülle der Läuse auflösen, bzw. Nissen „ersticken“ lassen.

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