Bei der am häufigsten auftretenden „einfachen“ Migräne nimmt der Kopfschmerz langsam zu, hält mehrere Stunden an und ist oftmals von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Der Charakter des Schmerzes wird als pochend oder dumpf beschrieben.

Demgegenüber steht die „klassische“ Migräne, die sich im Vorfeld mit der sogenannten „Aura“ mit flimmernden Lichteindrücken, eventueller Veränderung der Stimmungslage und körperlichen Symptomen ankündigt. Im akuten Stadium der klassischen Migräne sind die Patienten meist Geräusch- und Licht-empfindlich (Rückzug in ruhige, dunkle Räume).

Inwiewohl die Entstehung der Migräne noch nicht umfassend erforscht ist, spielt die Verengung von Blutgefäßen eine Rolle, die dann – aber erst wieder beim Erweitern – den Migräne-Schmerz auslöst. Nach neueren Erkenntnissen sind es aber nicht nur Gefäß-bedingte Faktoren, die Migräne verursachen. Auch Reizungen der Schmerz-leitenden Nervenbahnen durch Botenstoffe wie Serotonin spielen eine Rolle.

Hinsichtlich therapeutischer Ansätze mit Arzneistoffen sind bei leichterem Verlauf oder bei den ersten Anzeichen des beginnenden Anfalls schwach bis mittelstark wirksame Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Metamizol (Novalgin) angebracht. Erweisen sich diese Analgetika als nicht wirksam genug, werden Medikamente aus der Stoffklasse der Triptane eingesetzt. Diese unterdrücken die Gefäßerweiterung und mildern entzündliche Prozesse im Bereich der Nervenreizleitung.

In sehr belastenden Fällen kann mit der betreuenden Ärzteschaft über eine Lähmung der betroffenen Nerven mittels des Schlangengiftes Botox, oder die anatomisch-operative Durchtrennung der Reiz-beteiligten Nervenstränge nachgedacht werden.

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