Albert Einstein soll dem Vernehmen nach im Abitur-Zeugnis absolut katastrophale Noten in Algebra und Physik bekommen haben. Im Verlauf seiner weiteren Entwicklung hat er sich zu einem der größten Genies in gerade diesen Fächern entwickelt, indem er mit seiner Relativitätstheorie den bisher kühnsten Ansatz zur Beschreibung von Materie, deren Teilchen und Schwingungen aufstellte.

Johann Sebastian Bach, auf dem Sektor der Musik ein unübertroffenes Genie, versagte in charakterlicher Hinsicht bitterlich als Familienvater, der seine Kinder unter immensen Leistungsdruck stellte. Nehmen wir noch Schiller, dessen Werke zu den größten der Weltliteratur zählen. Die Obduktion nach seinem Tod ergab, dass kein einziges inneres Organ mehr intakt war – ein Resultat seines wohl absolut ungesunden Lebensstils.

So könnte man nun endlos mit Beispielen fortfahren, wo geniale Begabungen in krassem Gegensatz zu menschlichen Defiziten stehen. Aber sind nicht bei uns allen gegenpolig Schwächen und Talente vorhanden? Daher könnten wir unser mitunter frustrierendes Scheitern relativieren, indem wir auch unsere Erfolge und Talenten erkennen und würdigen. Also wage ich es, abschließend augenzwinkernd zu unterstellen, dass wir doch allesamt irgendwo – die einen mehr, die anderen weniger – „geniale Versager“ sind.

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