Wo könnte der Ursprung für die globalen ökologischen und klimaschädlichen Probleme zu suchen sein? Mir fällt dazu als erstes Egoismus, Neid und Raffgier ein. Die moderne Neid-Kultur lässt kaum noch ein Miteinander zu, das in schlechten Zeiten der zwangsweisen Entbehrungen überlebensnotwendig war. Und in den letzten Jahrzehnten grätscht die Schere zwischen arm und reich erneut mehr und mehr auseinander.

Allerdings resultiert heutzutage kein Zusammenrücken wie in früheren Zeiten, sondern es wird ein verbissenes Einzelkämpfertum nach dem Motto gepflegt: „Heiliger St. Florian, verschon´ mein Haus – zünd´ andre an“. Während vor dreißig Jahren noch zahlreiche fleißige Hände beim Hausbau eines Vereinsmitgliedes mit anpackten, so unterstützt heutzutage nicht mal mehr die Verwandtschaft bedürftige Familienmitglieder. Eingetragene Vereine der „Nachbarschaftshilfe“ wollen diese Defizite ausgleichen, jedoch im Hinblick auf einen längeren Zeitraum mit eher überschaubarem Resultat.

Ein weiteres Zeichen fortschreitender Egomanie sehe ich darin, dass jene, die ein „Revier“ besitzen, dasselbe mit Vehemenz verteidigen. Z. B. wenn ein Zweig vom Nachbargrundstück es gewagt hat, ein paar Zentimeter über die Grenze zu wachsen. Da wird die Erfahrung der Verteidigung bis auf´s Blut aus früheren Jahrhunderten im Unterbewusstsein wach, als es Grund und Boden noch existentiell zu schützen galt. Ja und wem kann ich im Zeichen des „Jeder-für-sich-und-keiner-für-alle“ noch trauen? Die soziale Kälte nimmt immer mehr zu. Vielleicht brauchen wir einen „Crash“ – den der liebe Gott verhüten möge – damit wir wieder lernen, uns unter zu haken und ein zwischenmenschliches Miteinander neu zu pflegen.

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