Die Äußerung Jesu „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so könnt ihr nicht ins Himmelreich gelangen“ gibt wohl Vielen Rätsel auf. Die Prägung durch mein erzieherisches Umfeld war bereits wohl schon im Mutterleib über die Nabelschnur in Richtung eines Anspruchs „Werde erwachsen, zeige Leistung und Ehrgeiz“ beeinflusst.
Natürlich haben dererlei Forderungen eine gewisse pädagogische Berechtigung: Wir müssen diverse Phasen des Menschseins durchlaufen, um schließlich in unserer Mensch-Werdung existenziell Bestand haben zu können. Nur sind aus meiner Erfahrung Produktivität, Ansehen und Wohlstand nicht die alleinig innerlich satt und selig machenden Faktoren in einem erfüllten Leben.
Innerlich hatte ich bereits als kleines Kind im Sandkasten sehr berührende Erfahrungen des Friedens und des Eins-Seins mit der Schöpfung erleben dürfen. Nur stießen diese Erfahrungen auf keinerlei Verständnis in meinem Umfeld, wenn ich versuchte, sie emotional „rüber zu bringen“. Also lernte ich das „Dauer-Grinsen“: Alles super. Da war ich dann OK für meine Umwelt. Ohne diesen Faden nun weiter spinnen zu wollen, möchte ich abschließend auf die Essenz dessen eingehen, was mich heutzutage bei allen immer wieder auftretenden Problemen und Widerständen letztlich ein zufriedenes Leben führen lässt – manchmal mit geballter Faust im Säckel, aber immer auch von einem „Dennoch“ begleitet.
Ich merke, dass sich meine Sehnsucht nach Erleuchtung und Wissen im Lauf dieser mittlerweile 70 Jährchen relativiert hat und ich tröste mich mit der Einsicht „Die Weisheit in meinem Leben besteht nicht mehr in der Zunahme an Erkenntnis, sondern in der Abnahme meiner Fragen.“