Im Fall des Diabetes Typ I liegt bezüglich der körpereigenen Produktion an Insulin ein absoluter Mangel vor, so dass dieses Defizit einzig und allein durch die parenterale Zufuhr von Insulin aufgefüllt werden kann. Dagegen entwickelt sich der Diabetes vom Typ II nach und nach und ist oft die Folge zivilisationsbedingter Untugenden wie kalorienreiche Ernährung, Bewegungsmangel und nachfolgend ein Nachlassen der körpereigenen Insulinproduktion. Dabei bindet im Fall des Typs II Insulin zwar an Rezeptoren an, aber die Zucker senkende Reaktion bleibt aus. Man könnte sagen, der Schlüssel passt ins Schlüsselloch, aber das Schloss klemmt. Dieser Zustand wird als Insulinresistenz bezeichnet.
Des Weiteren nimmt die Insulin-Produktion in den Langerhans´schen Inseln der Bauchspeicheldrüse ab. Erste Anzeichen im Vorstadium des später unwiderruflich eintretenden manifesten Diabetes sind Durst, vermehrtes Wasserlassen, Juckreiz der Haut und chronische Müdigkeit. In diesem Stadium besteht noch die Möglichkeit, durch Umstellung der Ernährung, eine vernünftige Dosis Sport und den Abbau von Übergewicht die manifeste Form der Insulinresistenz zu vermeiden.
Aber auch, wenn dieses Vorstadium bereits überschritten ist, kann man beim Typ II noch ohne Insulin-Spritzen versuchen, den Blutzucker mit chemischen Hilfen in Tablettenform in Schach zu halten – vorausgesetzt, der Körper ist noch in der Lage, durch diese Anregung Insulin zu bilden und die Resistenz zu überwinden. Auf alternativ therapeutische Ratschläge möchte ich verzichten, da es meiner Erfahrung nach keine zuverlässig antidiabetischen Maßnahmen aus der Naturheilkunde gibt: Wenn wir zu lange mit Zimt- und Heidelbeer-Extrakt herumtändeln, so könnte dies bei mangelnder Wirksamkeit aufgrund erhöhter Keto-Körper-Konzentrationen zu Schädigungen in Form eines „Diabetischen Fußes“, Geschwüren, Bluthochdruck, Nierenschäden, sowie Nachlassen der Sehkraft bis zur Erblindung führen.