Es gehört zu unseren menschlichen Verhaltensweisen, dass wir uns in unseren Gedanken ständig mit Erfahrungen der Vergangenheit oder den zukünftig zu erwartenden oder zu befürchtenden Dingen beschäftigen.
Wären wir nur jeweils in dem einen Augenblick, der sofort in den nächsten wechselt, so würden sich unsere Ängste, Sorgen und Befürchtungen mit Sicherheit relativieren. Zumindest könnten wir enttarnen, dass Vieles an Hochrechnungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart oder Zukunft gar nicht sinnvoll ist, weil es sich nicht zwingend immer wiederholen muss und dass wir das, was wir erlebt haben, auch in der Vergangenheit ruhen lassen können.
Zum anderen ist die Zukunft noch nicht dran – sie ist offen. Wenn wir in der Angst stecken bleiben, dann sind es nicht die misslichen Erfahrungen allein, die uns prägen und bekümmern, sondern es ist hauptsächlich mein eigenes Urteil über die jeweilige Situation. Und dies lässt mich leiden oder zuversichtlich sein.
Wenn meine Beurteilung negativ gefärbt ist, werde ich mich verkrampfter und pessimistischer fühlen. Wenn ich dagegen objektiv neutral urteile, wenn ich nur „im Jetzt“, im unmittelbaren Moment weile, dann kann ich stimmig entscheiden, ob ich handeln muss, oder ob ich gelassen über meine überzogene Ängstlichkeit lächeln kann.