Tiefenpsychologische Betrachtung zum Wolf
Der Wolf aus dem Märchen mit den sieben kleinen Geißlein kommt nach seiner Ermordung an die Himmelspforte. Kein Geringerer als Gott Vater empfängt ihn und befragt ihn nach seinem Leben auf der Erde.

Der Wolf berichtet, dass er ein lieber Wolf gewesen sei, bis zu dem Moment, wo eine kleinliche und unbarmherzige Geiß ihm sein Futter weggeschlossen hätte.

Da wäre es über ihn gekommen mit dem blutrünstigen Verlangen und er hätte die Geißlein fressen müssen – allesamt.

Der liebe Gott antwortete „Das waren von mir erschaffene und gesegnete Geißlein. Wie konntest Du nur so böse sein!“ Darauf der Wolf: „Herr, ich habe mich schwer versündigt und noch schwerer dafür gebüßt. Alle Geißlein wurden aus meinem aufgeschlitzten Bauch heraus geholt während ich schlief, sodann schwere Steine in meinen Magen eingenäht und ich sodann in einem Brunnen ertränkt.“

Hierauf meinte der liebe Gott in seiner grenzenlosen Güte: „Da hast Du wahrhaftig arg gebüßt für Deine Untat. Aber wegen Deiner Einsicht sollst Du von der Sünde erlöst sein. Hier oben kannst Du jetzt in Ewigkeit so viele Geißlein fressen wie Du willst.“

Der Wolf erwiderte jedoch betrübt: „Ich mag aber keine mehr…“

Ähnliche Beiträge