Pruritus, der generelle Juckreiz, muss nicht zwingend im Zusammenhang mit Auslösern wie Ekzeme, Neurodermitis, Pilzerkrankungen, Läuse, Krätze oder Insektenstiche stehen. Der Pruritus übt, wie auch der Schmerz, eine Warnfunktion aus: Er macht auch aufmerksam auf Stoffwechsel- und Organ-Probleme, z.B auf eine Hepatitis oder gar Leberzirrhose.
Psychische Ursachen können ebenfalls Juckreiz auslösen, ohne dass entzündliche Prozesse der Haut zu beobachten sind. Mich juckt es zum Beispiel immer, wenn ich Läuse-Shampoos verkaufe. Auch die Feststellung „Das juckt mich nicht“ weist auf die mögliche Wechselwirkung von Psyche und juckender Haut hin. Unter den stoffwechselbedingten Auslösern stellt die Lactose-Intoleranz eine häufige Ursache eines generalisierten Pruritus dar.
Diabetes, Durchblutungsstörungen, Funktionsstörungen der Niere und einige andere internistische Erkrankungen könnten ebenfalls für Juckreiz verantwortlich gemacht werden.
Eine genaue Diagnostik bedarf hier mehrerer Labor-Parameter und einer eingehenden Anamnese (Krankheitsgeschichte). Schließlich können auch zahlreiche Medikamente Pruritus als Nebenwirkung provozieren. Diesbezüglich sollte man sich jedoch nicht allein auf mögliche Nebenwirkungen im Beipackzettel konzentrieren, sondern zusammen mit den behandelnden Mediziner*innen etwaig medikamentöse Auslöser abklären.
Die Behandlung mit rückfettenden Salben stellt bei jeglicher Form des Pruritus die Basistherapie dar. Salben und Cremes mit Harnstoff, Gerbstoffen und anderen lokal Juckreiz stillenden Zusätzen wie Cortison können ebenfalls angewendet werden. Bei Fortbestehen des Pruritus über mehr als drei Tage sollte die Ursache medizinisch geklärt werden.