Ab einem bestimmten Alter werden wir mehr oder weniger intensiv mit dem Thema Durchblutung, Sauerstoffversorgung, Konzentration, Gedächtnis, Atemnot bei körperlicher Belastung und einigen anderen Einschränkungen unserer Leistungsfähigkeit konfrontiert. Diese Einschränkungen sind oftmals das Resultat einer Verengung der Blutgefäße durch Ablagerungen mit nachfolgender Mangeldurchblutung und Sauerstoffdefiziten.

Arteriosklerose wird in den Medien häufig mit dem Schreckgespenst Cholesterin assoziiert. Ob Cholesterin jedoch zum Problem für die Adern wird, hängt von sogenannten Lipoproteinen ab, die eine Transportfunktion für Cholesterin inne haben. Hierbei kann das LDL als Flugzeug betrachtet werden, das Cholesterin zu all den Zellen fliegt, wo es benötigt wird. Das HDL ist dann der Bus, der den Passagier Cholesterin nach seinem Rückflug wieder abholt, nach Hause bringt und in Depots abspeichert. Liefern nun zu viele Flugzeuge mehr Cholesterin ab, als Busse für den Heim-Transfer zur Verfügung stehen, so stranden größere Mengen LDL-Cholesterin an den Gefäßwänden an und lagern sich ab. Somit wird klar, warum wir zwischen dem „guten“ HDL- und dem „bösen“ LDL-Cholesterin unterscheiden.

Wie lässt sich nun eine Senkung von LDL und Erhöhung von HDL erreichen? An erster Stelle steht da die Stoffklasse der Statine. Sie bewirken vornehmlich eine Senkung von LDL. Ein anderer Wirkstoff, das Ezetimib, reduziert die Aufnahme von Cholesterin aus dem Dünndarm. Aus dem Bereich der Naturstoffe kann L-Arginin, eine in vielen Lebensmitteln vorkommende Aminosäure, die Synthese des Neurotransmitters Stickstoffmonoxid fördern. Stickstoffmonoxid hält Blutgefäße elastisch und soll verschiedenen Studien zufolge sogar in der Lage sein, bereits vorhandene Ablagerungen an den Gefäßwänden wieder abzulösen.

Auch Omega-3-Fettsäuren (z.B. Lachsöl) können das ungute LDL senken. Dem LDL ist es nämlich letztendlich egal, ob es Cholesterin oder einen „ungefährlichen“ Passagier wie Omega-3 befördert. Grundsätzlich gilt bei erhöhten Cholesterinwerten folgender Stufenplan: Bewegung, Ernährung, Reduzierung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Eine medikamentöse Therapie sollt aber noch unbedingt zusätzlich erfolgen, wenn der besagte Stufenplan nicht für die Cholesterin-Senkung ausreicht.

Ähnliche Beiträge